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Cadborosaurus – Das Seeungeheuer der Nordpazifikküste

Der sagenumwobene Cadborosaurus schwimmt durch das kalte, neblige Wasser einer Küstenbucht. Sein langer Hals und der schlangenartige Körper ragen aus den Wellen, während im Hintergrund steile, bewaldete Klippen im Dunst verschwimmen und die Szene eine geheimnisvolle Stimmung erzeugt.

🌊 Einleitung – Das Geheimnis aus den Tiefen der Salish Sea

Vor der Küste von British Columbia, dort, wo Nebel über den Wellen hängt und die Berge im Dunst verschwimmen, erzählt man sich seit Jahrhunderten Geschichten über ein Wesen, das die Fischer nur ehrfürchtig „Caddy“ nennen. Ich bin Tom Grizzle – Monsterjäger, Reporter und Chronist des Unbekannten – und ich habe meine Spurensuche entlang der Küste von Vancouver Island begonnen, auf der Jagd nach einem der bestdokumentierten Kryptiden Nordamerikas: dem Cadborosaurus.


🐍 Ursprung der Legende – Von Ureinwohnern und Seeleuten

Lange bevor europäische Schiffe diese Gewässer durchkreuzten, erzählten die First Nations an der Pazifikküste von einem serpentinenartigen Wasserwesen. Die Nootka und Haida nannten es Hiyitl'iik – „das Ding, das unter den Wellen lebt“. Es hieß, es sei so schnell wie ein Wal, so schlank wie ein Aal und so tödlich wie ein Hai.


Mit den ersten europäischen Siedlern kamen neue Geschichten: Fischer sahen lange, dunkle Körper im Wasser, die sich in Wellen schlängelten, während Robben und Lachse in Panik flohen. Doch erst in den 1930er Jahren erhielt das Wesen einen Namen, der bis heute überlebt hat: Cadborosaurus, benannt nach der Cadboro Bay bei Victoria, British Columbia.


📜 Die erste Sichtung – Victoria, 1933

Im Sommer 1933 berichteten Fahrgäste eines Dampfschiffes von einem seltsamen Wesen, das sich in der Cadboro Bay bewegte. Der Kapitän beschrieb es als „langen, schlangenähnlichen Körper mit einem pferdeähnlichen Kopf und glatten Schuppen“.


Im selben Jahr beobachteten mehrere Zeugen, darunter der Polizist Constable J.W. MacDonald, ein ähnliches Wesen – etwa 15 Meter lang, das sich mit wellenförmigen Bewegungen durchs Wasser schlängelte. Bald darauf kursierte der Spitzname „Caddy“ – kurz, einprägsam und perfekt für Schlagzeilen.


🐉 Das berühmte Foto von 1937 – Der Körper in der Walfangstation

1937 sorgte eine Entdeckung für weltweites Aufsehen: Walfänger der Naden Harbour Station auf den Queen Charlotte Islands (heute Haida Gwaii) fanden angeblich einen merkwürdigen Kadaver im Magen eines Pottwals. Sie fotografierten und beschrieben das Wesen als etwa 3 Meter lang, mit langen Vorderflossen, einem schlangenartigen Körper und einem pferdeähnlichen Kopf.


Die Fotos wurden an das Provincial Museum of Natural History in Victoria geschickt. Leider gingen die Originale später verloren – doch Kopien blieben erhalten. Zoologen und Kryptozoologen wie Dr. Edward L. Bousfield und Paul LeBlond untersuchten die Bilder Jahrzehnte später und kamen zu dem Schluss, dass sie kein bekanntes Tier zeigen.


👁️ Beschreibung – Das Aussehen von Caddy

Zeugenberichte aus über einem Jahrhundert ergeben ein erstaunlich konsistentes Bild. Cadborosaurus soll:


  • 10 bis 15 Meter lang sein,

  • einen langen, schlangenförmigen Körper besitzen,

  • einen kopfähnlichen Aufbau mit Mähne oder Flossenkranz zeigen,

  • sich in wellenförmigen Bewegungen fortbewegen,

  • und Flossen oder kleine Flipper an den Seiten haben.


Manche berichten von einer „Kopfform wie ein Pferd oder ein Kamel“, andere von einem „maulartigen Kopf mit Schnauze“. Die Haut wird meist als glatt und dunkelgrün bis braun beschrieben. Mehrere Zeugen sagten, Caddy könne „den Kopf aus dem Wasser heben“, ähnlich wie eine Seeschlange.


🧭 Sichtungen entlang der Küste – Von Alaska bis Kalifornien

Cadborosaurus-Sichtungen erstrecken sich über mehr als 1000 Kilometer der Nordwestküste. Von Sitka (Alaska) bis hinunter nach San Francisco wurden ähnliche Wesen gemeldet. Die meisten Berichte stammen aus der Region zwischen Vancouver Island und Queen Charlotte Sound – im Herzen der Salish Sea.


Besonders häufig traten Sichtungen in den 1930er bis 1960er Jahren auf. Fischer, Fährpassagiere und sogar Militärangehörige berichteten von Begegnungen. 1968 meldete ein U-Boot-Besatzungsmitglied der kanadischen Marine ein „großes, sich bewegendes Objekt“, das Sonarreflexionen wie ein lebendes Wesen zeigte.


🧬 Theorien – Zwischen Biologie und Mythos

Wie bei allen großen Wasserwesen gibt es unzählige Erklärungsversuche. Einige davon sind wissenschaftlich, andere – nun ja – weniger.


  • Überlebender Plesiosaurier: Die populärste Theorie. Einige Kryptozoologen glauben, Caddy könnte ein Nachfahre der prähistorischen Plesiosaurier sein – wie das berühmte Loch-Ness-Monster.

  • Unbekannte Meeresschlangenart: Biologen wie Paul LeBlond vermuten, es könnte sich um eine unentdeckte Art großer Meeresreptilien oder Fische handeln.

  • Fehldeutungen: Skeptiker erklären die Sichtungen durch Treibholz, Seelöwen, Riesenaale oder sogar zusammengerollte Waleingeweide.

  • Spirituelles Wesen: Die Ureinwohner sehen in Caddy manchmal einen Wächter der Küstengewässer, ein Symbol für Respekt gegenüber dem Meer.


📸 Moderne Beweise – Von Sonar bis Video

Mit dem Aufkommen moderner Technik nahm auch die Jagd nach Caddy neue Formen an. In den 1980er Jahren sammelten Forscher über 300 dokumentierte Sichtungsberichte, von denen viele von Marinebeamten und Piloten stammten.


In den 1990er Jahren tauchten mehrere Videos auf, die lange, schlangenartige Bewegungen im Wasser zeigen – zu groß, um Robben oder Seelöwen zu sein. Eines der bekanntesten stammt aus 1991, aufgenommen von einem Paar nahe DeCourcy Island. Das Video zeigt ein wellenförmig schwimmendes Objekt mit aufragendem Kopf – die typische Silhouette eines Cadborosaurus.


🪶 Kultur und Einfluss – Der „Caddy“ in Medien und Folklore

Heute ist Caddy eine feste Größe in der kanadischen Popkultur. Er taucht in Dokumentationen von National Geographic und Discovery Channel auf, in Comics, Kinderbüchern und sogar als Maskottchen für lokale Veranstaltungen. Für viele Bewohner der Pazifikküste ist Caddy nicht nur ein Mythos, sondern ein Teil ihrer Identität.


Selbst die Stadt Victoria hat einen humorvollen Umgang mit der Legende gefunden – mit Caddy-Silhouetten auf Booten und Straßenkunstwerken entlang der Küste.


🔥 Fazit – Das Flüstern der Tiefe

Ich habe die Salish Sea bei Sonnenaufgang gesehen – still, grau, endlos. Und manchmal, wenn die Wellen wie Atemzüge wirken, schwört man, etwas bewegt sich darunter. Vielleicht ist Caddy nur ein Traum der Fischer. Vielleicht aber auch ein Überbleibsel aus einer Zeit, als die Meere noch wilder waren.


Ob Mythos oder Realität – Cadborosaurus bleibt eines der faszinierendsten Rätsel der Kryptozoologie. Ein Wesen, das uns daran erinnert, dass selbst im Zeitalter der Satelliten noch Geheimnisse unter der Wasseroberfläche lauern.

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