Der Giftchampignon (Agaricus xanthodermus) – Der Wolf im Schafspelz
- Raphael Poupart
- 3. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 14. Okt.

🌱 Einführung
Champignons gelten als Inbegriff des Speisepilzes – ob im Wald gesammelt oder aus dem Supermarktregal. Doch mitten unter den beliebten Arten lauert ein gefährlicher Doppelgänger: der Giftchampignon (Agaricus xanthodermus). Er sieht auf den ersten Blick harmlos aus und wird oft mit essbaren Champignonarten verwechselt. Doch Vorsicht: Sein Verzehr führt zu schweren Magen-Darm-Beschwerden. Wer Pilze sammelt, muss diesen Wolf im Schafspelz unbedingt kennen.
🔎 Erkennungsmerkmale
Der Giftchampignon ähnelt stark den beliebten Speisechampignons, unterscheidet sich aber durch einige entscheidende Merkmale:
Hut: 5–15 cm groß, weiß bis grauweiß, glatt, manchmal leicht schuppig.
Lamellen: jung rosa, später schokoladenbraun, frei stehend.
Stiel: 5–12 cm lang, zylindrisch, mit deutlich sichtbarem, häutigem Ring.
Fleisch: beim Anschneiden oder Reiben gelbfärbend, besonders an der Stielbasis.
Geruch: unangenehm, karbolartig (ähnlich an Reinigungsmittel oder Tinte erinnernd).
👉 Verwechslungsgefahr: Besonders mit Wiesenchampignons (Agaricus campestris) oder dem beliebten Anischampignon (Agaricus arvensis).
☠️ Giftigkeit
Der Giftchampignon ist giftig, wenn auch nicht tödlich. Sein Gift, die Phenolverbindungen, reizt den Magen-Darm-Trakt und verursacht:
Übelkeit und Erbrechen
Bauchkrämpfe
Durchfall
Die Symptome treten meist schon wenige Stunden nach dem Verzehr auf, verlaufen unangenehm, aber selten lebensbedrohlich. Dennoch sollte dieser Pilz niemals in der Küche landen.
🌟 Besonderheiten
Gelbfärbung: Das wichtigste Merkmal! Beim Anschneiden oder Reiben verfärbt sich das Fleisch intensiv gelb.
Karbolgeruch: deutlich stechend, im Gegensatz zu den angenehm nach Anis oder Pilz riechenden Speisearten.
Verbreitung: sehr häufig in Parks, Gärten und Wäldern – dadurch besonders gefährlich für Sammler.
🧭 Sammeltipps
Immer Geruchstest machen – Karbolgeruch ist ein Warnsignal.
Auf die Gelbfärbung achten – besonders an der Stielbasis.
Junge Pilze sind tückisch – hier sind die Unterschiede schwerer zu erkennen.
Nur bekannte Arten sammeln – vermeintliche „Champignons“ können Giftpilze sein.
Im Zweifel stehen lassen – ein verdorbener Magen ist das Mindeste, was passieren kann.
🪵 Fazit
Der Giftchampignon zeigt, dass selbst vertraut aussehende Pilze gefährlich sein können. Seine Ähnlichkeit mit beliebten Speisepilzen macht ihn zu einer der größten Fallen für unerfahrene Sammler. Rugged sein bedeutet: aufmerksam bleiben, Unterschiede kennen und im Zweifel den Korb lieber etwas leerer nach Hause tragen – dafür aber gesund.




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