Der Weiße Knollenblätterpilz (Amanita virosa) – Todesengel im Wald
- Raphael Poupart
- 2. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 4 Tagen

🌲 Einführung
Wer denkt, dass nur farbenprächtige Pilze gefährlich sind, täuscht sich gewaltig. Der Weiße Knollenblätterpilz, auch „Todesengel“ genannt, wirkt auf den ersten Blick harmlos: makellos weiß, fast edel in seiner Erscheinung. Doch hinter der unschuldigen Fassade lauert eine der tödlichsten Gefahren unserer Wälder. Schon kleine Mengen können tödlich enden – und das macht ihn zu einem der meistgefürchteten Pilze Europas.
🔎 Erkennungsmerkmale
Den Weißen Knollenblätterpilz zu identifizieren, ist lebenswichtig. Er kann leicht mit essbaren Arten wie Champignons oder Parasol verwechselt werden.
Hut: 5–12 cm groß, reinweiß, glockig bis gewölbt, später ausgebreitet. Oberfläche glatt, manchmal seidig glänzend.
Lamellen: stets weiß, frei stehend, dicht gedrängt.
Stiel: 8–14 cm lang, weiß, zylindrisch, mit einem auffälligen hängenden Ring.
Knolle: deutlich verdickte Basis, umgeben von einer sackartigen Volva – das wichtigste Erkennungsmerkmal.
Fleisch: weiß, unveränderlich, ohne Verfärbung beim Anschneiden.
Geruch: jung unauffällig, im Alter unangenehm süßlich.
👉 Wichtig: Immer den Pilz komplett aus dem Boden entnehmen, um die Knolle und Volva sichtbar zu machen!
☠️ Giftigkeit
Der Weiße Knollenblätterpilz ist hochgiftig. Seine Amatoxine wirken wie beim Grünen Knollenblätterpilz direkt auf Leber und Nieren. Schon eine kleine Portion reicht aus, um tödliche Schäden hervorzurufen.
Vergiftungssymptome treten oft erst nach 8–12 Stunden auf:
Heftiges Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall
Nach scheinbarer Besserung: massives Leber- und Nierenversagen
Unbehandelt endet eine Vergiftung fast immer tödlich
💀 Das Heimtückische: Die lange Latenzzeit führt oft dazu, dass Betroffene die Gefahr zu spät erkennen.
🌟 Besonderheiten
Verwechslungsgefahr: Besonders tückisch durch die Ähnlichkeit zu jungen Champignons und weißen Parasolpilzen.
Verbreitung: Häufig in Nadel- und Mischwäldern Europas, bevorzugt saure Böden.
Mythos „Engel“: Sein Name „Todesengel“ ist nicht übertrieben – makelloses Weiß, doch mit tödlicher Wirkung.
🧭 Sammeltipps
Nie nur auf die Farbe achten – auch unscheinbare, weiße Pilze können hochgiftig sein.
Immer die Basis prüfen – Knolle und Volva sind entscheidend für die Bestimmung.
Junge Pilze besonders meiden, wenn du dir nicht absolut sicher bist.
Keine Experimente – im Zweifel immer stehen lassen.
Lernen von Experten – gehe zu Pilzkursen, nutze geprüfte Literatur oder Apps.
🪵 Fazit
Der Weiße Knollenblätterpilz ist der Inbegriff trügerischer Schönheit: elegant, rein und tödlich. Für Pilzsammler gilt: nur Wissen und Erfahrung schützen vor dieser Gefahr. Wer den „Todesengel“ einmal eindeutig identifiziert hat, wird ihn nie wieder vergessen. Also: sei wachsam, sei klug, und sammle Pilze mit Respekt – dein Leben hängt davon ab.
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